Ein Hauch Leben

Wie der Wind, der durch den Regen streift und Gänsehaut verbreitet, tangiert mich täglich ein Hauch von Leben, der ähnliche Gefühle, Gefühle der Kälte, der Angst und der Verschlossenheit in mir weckt. Der persönliche, emotionale und soziale Rückzug erinnert ein wenig an ein „In-die-Welt-geworfen-sein“ Heideggers. Auch ich wurde in zweideutiger Weise geworfen, in die Welt einerseits, andererseits wurde ich aber auch ins Leben geworfen. Die schulische Autorität wird nun durch eine wirkliche, bedrohliche Autorität ersetzt. Die Selbstverständlichkeit einer Freundschaft hat nun die Selbstverständlichkeit der Trennung zur Folge. Leben lassen funktioniert auch nicht mehr, viel eher wird man, so fühle ich, am Leben gelassen. Allgemein könnte man behaupten, der Schutzwall sei nun endgültig eingestürzt, der Damm gebrochen, sozusagen. Täglich stelle ich mir Fragen der Zukunft, die nur im Moment beantwortet werden können. Täglich unterdrücke ich diese Fragen, versuche sie ins unbewusste zu drängen, und doch schwingen sie im Hinterkopf durch die Windungen des Hirns, bis die gesellschaftliche Ablenkung nicht mehr ausreicht. Und plötzlich sind die Fragen wieder präsent, wieder interessant und bedürfen einer Antwort, die, wie bereits gesagt, nicht gegeben werden kann. In diesen Momenten der Einsamkeit, der Angst, erkenne ich eine Freiheit, eine Freiheit die ich fürchte, die ich noch nicht kannte und nicht haben will.
rekr.dionysos - 5. Aug, 13:32

Fortuna

Schon schräg. Ich habe mir das Gefühl der absoluten Unabhängigkeit und Freiheit auch anders vorgestellt. Die neu gewonnene Freiheit wird durch massenhafte, neue Verantwortungen gebunden. Bisher war das Leben zwar in einen bestimmten Rythmus gezwängt, die Verantwortung in gewissen Bereichen war aber nicht in unserer Hand und daher noch nicht zwingend. Jetzt ist es umgekehrt. Die Verantwortung zwingt uns in einen Rythmus, der sich von dem vorher gewaltig unterscheidet und somit den Begriff der neuen Freiheit wieder relativiert. Auch wenn es mit im Moment gleich geht wie dir, werden wir doch bald uns an die neue Freiheit gewöhnen. Noch wir sie gehemmt, aber der Störfaktor fällt in 5 Monaten eh auch wieder weg. Bis dahin heißt es sudern und sich in Selbstmitleid suhlen.

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