Zeit ohne Konsequenzen

Wind durchzieht das schüttre Haar
Ein kalter Kahlschlag
Laue Lüfte im endlosen Jahr
Es gibt sich wortkarg

Regen tropft auf blasse Flecken
Rinnt durch langer Tage Schächte
Auch er kann nicht mehr strecken
Was sich furcht
Und was sich faltet
Im Sorgensog schlafloser Nächte

Die Zeit in ein Gesicht geschlagen
Vom Spiegel her starrt sie entgegen
Mit Stolz, mit Mut wird sie ertragen
Nur heimlich fällt ein Tröpfchen Regen



Aus den Augen, Aus den Sinnen
während heimlich Spuren zerrinnen:



Glaube nicht, der Nebel lichtet sich
So wie dein Haar mit jedem Jahr
Im Gegenteil: er dichtet sich
Mit alledem, was stets geschah

Dichtet sich zu dem was wir Geschichte nennen
Wenn wir durch unsre Zeiten rennen
Zu Leben heißt Geschichte haben
Die wir keineswegs so schnell vergraben

Wie das Haar, das sich im Winde krummt
Und das Fleisch, das untertags verstummt
Nein:
an unsrem Sprechen, Schreiben, Dichten
Wird man uns, wird man sich selber richten.



Nichts sonst hat Konsequenzen
Nichts sonst lässt sich uns richten
Als das was wir begrenzen
Als das was wir erdichten

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