Montag, 29. Mai 2006

Die beste Zeit des Lebens

Die Einen, faktisch die Arbeiter, sagen ja, die Schule wäre die Zeit des Lebens. Die Schüler, besser gesagt die Maturanten, die hoffen auf die beste Zeit ihres Lebens im Studium. Die Studenten, die sagten unlängst, die Zeit vor der Matura sei die Beste gewesen. Im Alter nur, da scheint sich jeder einig, ist jede Zeit besser gewesen, als die Jetzige.
Nun ja, da ich kurz vor der Matura bin und dadurch laut eigener These aufs Studium hoffe, der Student allerdings meine aktuelle Zeit anpreist, der Arbeiter andererseits mit seiner Behauptung nur falsch liegen kann, sei es für mich, wie es ist: Wenn das Alles ist, sollte ich mich vielleicht doch für das Nichts entscheiden.

Freitag, 19. Mai 2006

In Vino Veritas

Ich bin betrunken.
Nicht der Mensch macht das Bier, das Bier macht den Menschen.

Dienstag, 16. Mai 2006

Die Verdummung oder Neo-Kultur

Da geschieht es einem heute ganz unbewusst, über diverse Situationen bei "We are Family" (Pro7) lachen zu müssen. Dafür hasse ich mich. Die persönliche Verdummung beginnt also früher, als man denkt. Man behauptet ja, Maturanten wären am Höchstand ihres Allgemeinwissens. Entweder eine dreckige Lüge, oder ein Verlust der Kritikfähigkeit auf Grund der "immensen Wissensadaption", man hofft auf Zweiteres.

Überhaupt hat die Neokultur, zumindest was Fernsehen und Musik betrifft, einen schleichenden Effekt. Bewusst laufen Sendungen am Nachmittag, die schwachsinnig sind, um das schauende Subjekt von jeglichem Gedanken abzuhalten. So schleicht sich langsam aber sicher Gewohnheit ein. Je länger dann gelungert wird, desto erbauender werden Sendungen. So kommen zuerst Talkshows, die einem das gesellschaftliche Kondensat nahe bringen, das sich langsam durch die Hirnwindungen schleicht und letztlich, berühren sie einen. Man bemitleidet dicke Menschen, die behaupten, sich zu gefallen, nicht mehr, man versteht sie. Türken, die plötzlich auf die Idee kommen, jede Frau ins Bett zu kriegen, bewundert man. Der Effekt, wie gesagt, ein Schleichender...
Weiter gehts dann mit MTV. Date my Mom. Anstatt Verachtung für jeden Teilnehmer/in zu empfinden, ist die Idee plötzlich ausgefallen und "cool", oder so. Dann, der absolute Kracher: "My Sweet Sixteen". Eine, auf den ersten Blick unmoralischere Sendung hat man noch nicht gesehen. Dass der Mensch egoistisch, rücksichtslos und grausam ist, ist weitestgehend bekannt. Aber jegliches moralische Denken so durch den Dreck zu ziehen, ist für jeden "gutbürgerlichen Menschen" alarmierend. Ein 16- jähriges Mädchen beschwert sich bei ihrer Großmutter, weil ihr Auto kein Neuwagen ist. Weiters folgt die Behauptung, dass sie eine Diva sei, und deshalb gerade einmal das Beste für sie gut genug ist. Diese verwöhnte Person hat in ihrem Leben nur an ihrer Verdummung gearbeitet, und diese perfektioniert. Allerdings, und das ist die Thematik, die ich nahelegen möchte, kann sogar dieser Schwachsinn angesehen werden, ohne auch nur eine Minute darüber nachzudenken, was eigentlich geschieht. Ein Werteverlust, der vom Konservativen beschrieben wurde, wundert einen Maturanten nicht mehr, und die Glamour-Divas, die meistens auch noch häßlich sind, tanzen einem allabendlich auf der Nase herum, und strecken einem den Arsch ins Gesicht. Eine Zukunftsgeneration geprägt von Idiotie, humaner Verarmung und Idolen wie Bushido wächst heran; ein Verein von Anarchisten- das meint Gangsta die Koks und Streetlife huldigen, Verhaltensmuster adaptieren, die jeden Vernunftsglauben bereits im Keim ersticken - ohne zu wissen, was dieses Wort bedeutet. Ein gepimpter Ride ist In, ein funktionierendes Hirn out.

Kinder

[...] Und ich war nicht nur zutiefst davon überzeugt, dass so ein Kind so etwas wie ein lüsterner Zwerg mit angeborener Grausamkeit ist, der sogleich die schlimmsten Züge seiner Gattung zum Ausdruck bringt und von dem sich die Haustiere in weiser Vorsicht abwenden. Nein, hinzu kam noch ein tief in mir verankertes Entsetzen, ein wahres Entsetzen vor dem endlosen Leidensweg, den das Dasein der Menschen darstellt. Der Säugling ist das einzige Lebewesen, das seine Gegenwart unmittelbar nach der Geburt durch unablässige Schmerzensschreie zum Ausdruck bringt, und zwar weil er leidet, weil er auf unerträgliche Weise leidet. [...] Jeder unparteiische Beobachter kann nur bestätigen, dass der Mensch nicht glücklich sein kann, er absolut nicht für das Glück geschaffen ist und ihn daher kein anderes Los erwarten kann, als Unglück zu verbreiten, indem er das Dasein seiner Mitmenschen ebenso unerträglich macht wie sein eigenes - seine ersten Opfer sind im allgemeinen die Eltern.

~ Michel Houllebecq - Die Möglichkeit einer Insel

Freitag, 12. Mai 2006

Lebensabschnitte

Eigenartig, was einem durch den Kopf strömt, wenn ein lang- ersehntes Ereignis plötzlich eintritt. Mit immer größer werdender Sicherheit weiß man zwar, dass das Ende naht, wirklich realisieren kann man es allerdings nicht. Nun sitze ich hier, zufrieden, etwas durcheinander. Irgendwelche Dinge werden besprochen, ich will jedoch nicht über diese sprechen, denken,nein, nicht einmal hören will ich sie. Das Wetter ist schön, die Stimmung etwas sentimental; ein melancholisches Glücksgefühl übertrumpft jegliche Gedankenkonstrukte, die sich grundsätzlich in den Köpfen breit machen, wenn die oben angesprochene Sicherheit nicht nur bewusst wahrgenommen, sondern auch real bestätigt wird. Überhaupt weiß man schon im Vorhinein, was bei beschriebenen Momenten gedacht werden sollte oder könnte; Das Ereignis wird nicht als neu empfunden, es war schon da, innerlich. Jede Minute hat man schon bis ins Kleinste durchgespielt, man denkt an das Ende, überlegt ob man glücklich sein soll, etwas endlich geschafft zu haben, oder traurig, etwas loslassen zu müssen.

In dieser Minute jedoch ist jeglicher - jetzt vergangene, damals futiristische, - Gedankenstrang lächerlich grotesk. Jetzt, in dieser Minute weiß man, dass Denken nicht notwendig ist. Man schwimmt mit der Flut, treibt mit dem Wind unweigerlich auf Veränderungen zu. Man weiß, es ist nicht traurig, etwas hinter sich zu lassen, man hat es schon erlebt. Man weiß, dass die Zeit gekommen ist, weiter zu kommen. Als Mensch, der man ja ist, gewinnt die Hoffnung gegen die Gewohnheit, zumindest solange man nicht selbst entscheidet.

Montag, 8. Mai 2006

Ein4cmkleinerMann

...so nennt ein wahrer Spaßvogel seine Ubootseite (http://ein4cmkleinermann.uboot.com/). Besagter kommt dann auf die noch viel lustigere Idee, anderen Benützern dieser Anlaufstelle für, naja, jeglichen Schwachsinn Einträge zu schreiben, die dann wie folgt lauten: *hihihi* *hüpf* ich bin hier unten,vor deinen füssen *hüpf* würdest du mich bitte bitte zertreten ? *hüpf*. Wirklich schlimm, würde man denken, böse würde man werden und wo soll das nur hinführen würde man sich fragen, bis man dann die Seite des kleinen Mannes selbst besucht, und bemerkt, dass der auch noch Antworten bekommt, die lauten dann folgendermaßen: *anlauf nehm* *spring* *dich zermatsch* hehe (etwas ausführlicher), oder schlichter *zertret*...Man mache sich selbst ein Bild; wer zu faul ist: über 2 Seiten zieht sich beschriebenes Schema.
Naja, und spätestens jetzt ist man sprachlos, und man wäre weder verwundert, noch böse, und wo das nur hinführen soll würde man sich auch nicht mehr fragen. Nein, sprachlos wäre man. Der Kopf wäre leer. Und dann würde man gehen, und diesen Vorfall verdrängen, vergessen und nie wieder daran denken. Auf gutes Gelingen bleibt zu hoffen.

Verbrechen und Strafe

Heute richten wir eine Spinne, weil sie die Frechheit besitzt, auf meinem Rucksack zu sitzen.
Nichts als den Tod wünschen wir diesem grässlichen Geschöpf, dass sich anmaßt, unserer Umgebung beizuwohnen. Und Recht haben wir, löschen wir ihr Licht, auf dass es uns nicht blende!

Freitag, 5. Mai 2006

Integration

Christian Ströbele über Deutschlands Nationalhymne:
"Ich würde es als Zeichen der Integration werten, wenn türkisch-stämmige Mitbürger die dritte Strophe auf türkisch singen könnten. Das wäre auch ein Symbol für die Vielsprachigkeit Deutschlands."

...Wennst woasd, von wosd kimmst, woasd wersd bist?...

Donnerstag, 4. Mai 2006

Freiheit und Verantwortung

Spätestens seit den Existenzialisten treten die Begriffe Freiheit und Verantwortung in engem Zusammenhang auf. Der Mensch handelt frei, wenn er sich der Verantwortung, die mit einer Handlung verknüpft ist, bewusst ist, und diese im Zweifelsfall auch trägt.
Robin gelingt es im Alltagsphilosophicum diese These von umgekehrtem Standpunkt her aufzurollen. Jetz, wo i Verontwortung fia sie trogn muas, deaf i a grabschn, kommentiert er sein Verhalten, nachdem er sich die Freiheit nahm, seiner jüngeren Mitbewohnerin einen Klaps auf den Hintern zu verpassen.
Dies beweist ein mal mehr, dass auch sexuelle Freiheit Verantwortung mit sich zieht; zumindest all denen, die sich vom Kinderwunsch oder von Infektionskrankheiten nicht abschrecken lassen, sollte dieser letzte Beweis die Augen öffnen.

Dienstag, 2. Mai 2006

Wahrheiten und (Un)Brauchbares

Auf der Reise durchs Netz Gefundenes...:

ey schLampe Du nennzT miCh { biiTch } ? paSs auF iCh bin die biiTch die du niie veRgiSst . ey iCh wiLL diCh niCht diSsen iCh saG nuR du soLLst diCh veRpiSsn

...Ja, wahrhaftig große Worte

Der Alltag

Jaja, der Alltag, oft unterschätzt, wie ich meine, werden hier alltägliche Aussagen veröffentlicht, die tatsächlich allen Vorenthalt schlicht als Anmaßung auffassen würden.
1.) Frühstück Unterberger; anstatt sich dem Trott einer Deutschstunde zu unterziehen, durften Christina und ich einen gustiösen Gentleman bei der Einnahme seines Fruchtkuchens bewundern. Bewegt von seiner Grazie konnten wir unserer Begeisterung- förmlich: Gelächter - keine Einhalt gebieten. Christina, etwas schmunzelnd offenbarte schließlich:
"Eigentlich soid ma jo nid lochn, owa der schaud scho fost tod aus", oder, in adäquaterem Deutsch "Eigentlich sollte man ja nicht lachen, aber der sieht schon fast tot aus.

Ein wahrlich erhellender Moment, der gleichzeitig an die Schmach des Älterwerdens und die derzeitige Blüte unseres Daseins erinnerte, in diesem Sinne: Danke

Fernsehen oder Massenmusik und so sein, wie man ist.

Bekanntlich ist ja sonntags das Fernsehprogramm nicht sonderlich atemberaubend, so kam es, dass ich auf MTV ein Masters über "RnB" bewundern durfte...

Wirklich schlimm, wie viel Mist man in 60 min (brutto, netto warens wohl nur noch 25 min) verpacken kann mal vorweggenommen, wird in der Sendung ohne Rücksicht behauptet, 50 Cent sei eben ein "Gangsta", dieser immer gewesen und wird dieser auch immer sein, und deswegen gäbe er sich nun mal so wie er ist: als ein "Gangsta". Er sei ganz natürlich, und es wäre ihm egal, was man von ihm halte, wird da weiters behauptet.
Im Kontrast dazu: Usher. Ihm wird ein Niceguy- Image untergejubelt; seine Existenz schenkt Usher angeblich den "Ladies" , aber, so sagt man weiter, mache er dies aus der gleichen Überzeugung, mit der "Fifty" eben ein Gangsta sei.
Das ständige Kategorisieren, Schubladisieren und Verfestigen von Klischees kann nur peripher wahrgenommen werden, und trotzdem hämmern immer wieder hirnrissige Kommentare von Möchtegern- Musikkritikern gegen die Wand des, vom vorabendlichen Alkoholgenuss sowieso schon pochenden, Schädels.
Als ob nun die rein inhaltliche Idiotie der ganzen Sendung, sowie alle darin vorhandenen Charaktere, Meinungen und Aussagen das Hirn nicht schon genug weichgekocht hätten, folgen im 5-Minuten-Takt "Jamba" Werbungen, die mit einem Monatsabo für nur 3.99 30 Ringtones verkaufen, unter anderem die neue Hitsingle "Wo bist du mein Sonnenlischt" von "Grup Tekkan", eine musikalische Glanztat, wie man ohne Neid anerkennen muss...
Eigentlich sollte man den Sender für so etwas auf Schadensersatz wegen der verlorenen Zeit klagen, sich in Zukunft ein Buch zu gemüte führen, und ohne Fernseher leben. Anstelle dessen sieht man doch immer und immer wieder ins flackernde Viereck, von der Hoffnung getrieben, doch vielleicht irgendwo etwas zu finden, dass sehenswert wäre...Im Allgemeinen wird diese Hoffnung enttäuscht. Bequemlichkeit frustriert, könnte man am Ende schlussfolgern.

Die Pest, oder das Leben?

Ja, die Besten gehen dahin. So ist das Leben. Aber er war ein Mensch, der wusste, was er wollte. Er machte kein leeres Gerede. Mir jedenfalls hat er gefallen. Aber so ist das. Die Anderen werden sagen:< Das ist die Pest, wir hatten die Pest.> Es fehlt nicht viel und sie würden einen Orden verlangen. Aber was heißt das schon, die Pest? Es ist das Leben, sonst nichts.

Albert Camus - Die Pest

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Staubkorn - 29. Jan, 15:35

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