Alltägliches

Montag, 2. April 2007

Was komisch ist,ist auch witzig

Das muss zwar nicht so sein, vor allem wenn komisch eher im Sinne einer "Eigenart" steht, aber es kann so sein, und dieser Möglichkeit gewidmet ein Satz, der der Spalte "Alltägliches" angehört, die sowieso zu selten genutzt wird, wie dieser ganze lächerliche Space. Aber egal. In jedem Fall meinte da einer
"Es ist ein komisches Leben, aber eigentlich ganz witzig. "Wieso witzig" wurde da entgegnet, und man meinte "man unterschätzt ja tatsächlich, wie viel man lacht".
Das bringt's auf den Punkt, vorrübergehend zumindest.

Freitag, 4. August 2006

Ein Hauch Leben

Wie der Wind, der durch den Regen streift und Gänsehaut verbreitet, tangiert mich täglich ein Hauch von Leben, der ähnliche Gefühle, Gefühle der Kälte, der Angst und der Verschlossenheit in mir weckt. Der persönliche, emotionale und soziale Rückzug erinnert ein wenig an ein „In-die-Welt-geworfen-sein“ Heideggers. Auch ich wurde in zweideutiger Weise geworfen, in die Welt einerseits, andererseits wurde ich aber auch ins Leben geworfen. Die schulische Autorität wird nun durch eine wirkliche, bedrohliche Autorität ersetzt. Die Selbstverständlichkeit einer Freundschaft hat nun die Selbstverständlichkeit der Trennung zur Folge. Leben lassen funktioniert auch nicht mehr, viel eher wird man, so fühle ich, am Leben gelassen. Allgemein könnte man behaupten, der Schutzwall sei nun endgültig eingestürzt, der Damm gebrochen, sozusagen. Täglich stelle ich mir Fragen der Zukunft, die nur im Moment beantwortet werden können. Täglich unterdrücke ich diese Fragen, versuche sie ins unbewusste zu drängen, und doch schwingen sie im Hinterkopf durch die Windungen des Hirns, bis die gesellschaftliche Ablenkung nicht mehr ausreicht. Und plötzlich sind die Fragen wieder präsent, wieder interessant und bedürfen einer Antwort, die, wie bereits gesagt, nicht gegeben werden kann. In diesen Momenten der Einsamkeit, der Angst, erkenne ich eine Freiheit, eine Freiheit die ich fürchte, die ich noch nicht kannte und nicht haben will.

Montag, 19. Juni 2006

Übers Sudern sudern, Österreicher sein.

Im Winter wars bitterkalt, überall weiß und den längsten Tag dunkel. Ja ich weiß, eigentlich waren die Tage kürzer und diese wohl eher nur nicht hell, aber Ihr wisst was ich meine...
In jedem Fall sehnte man sich nach Sommer, Sonne, Sonnenschein. Und Nein, auch in diesem Fall spreche ich nicht diese Schandtat von einem Musikstück an, sondern ganz einfach das Wetter. Jetzt haben wir den - wie wir Bergleute uns auszudrücken suchen - Schmarren: Jetzt ist uns zu heiß! Die Sonne brennt unsere Häute auf, der Schweiß perlt von unseren Gliedern. Jetzt reichts uns mit der Hitze wieder, obwohl sie in unserem Bergnest sowieso nie dauerhaften Besuch vorsieht. Und dann noch diese WM. Nachdem man sich einst darauf freute, reicht einem auch der Fußball wieder. Man jammert über die schlechten Leistungen der geschätzten Teams, und so mancher Fußballphilosoph wagte bereits das stirn-bietende "Das hätten sogar Wir (also die Österreicher) zammbracht!". Dazu allerdings möchte ich hier keine Meinung ablegen.
Wie auch immer, in Zeiten der Ruhe findet man sich als Österreicher wieder. Man hört dann die Leute, die übers Sudern sudern, sich übers Jammern beschweren. "Eure Jammerei kann i nimmer hören!". Und dann gibts die, die sich darüber beschweren, dass Leute übers Sudern sudern, so wie ich das jetzt gerade demonstriere, und spätestens dann weiß man auch ohne Teilnahme bei der Fussball- WM, was man ist: Österreicher.

Montag, 12. Juni 2006

Zentrum.

Bekannt durch Werbung, gibt es dieses zweifelhafte Medikament, oder zumindest diese Pille also tatsächlich. Und wider Erwartens ist es nicht nur als Raumdekoration geschaffen: Eine zylinderförmige, weiße Dose, gespickt mit einem schönen Spektralfarbenaufdruck und pfiffigem Slogan; das erinnert an so manche, etwas kleindimensionierte, Büchse, oder einem Aschenbecher aus Auslandsreisen. Konkret: ein nutzloses Andenken. Also perfekt für Schränke, die der Weltenbummler in seiner modernen Wohnung als Ausstellungsstück und Sammlung für Kultur- und Individualdenkmäler benützt, die an Hässlichkeit und Unnutzen kaum zu überbieten sind.
In jedem Fall steht nun der Beweis: Zentrum wird, der Verpackungsbeschreibung entsprechend – mit einem Schlückchen Wasser, vermutlich um die volle Wirkung entfalten zu können -, eingenommen. Jedoch platzt die erste Bombe bereits bei genauerem Studieren der Ingredienzien: Vergleicht man diese mit dem pfiffigen Slogan „Von A bis Zink“ wird nämlich rasch deutlich: für B wird Vitamin B verkauft. Eine Frechheit, zweifellos. Jedoch liegt der Zentrum- Wahnsinn anderswo:
Die Lebenserhaltung, also die Erhaltung- des- Lebens, zieht im sozialen Sinne ein gewisses Moralvorhalten mit sich, eine soziale Pflicht: die Enttäuschung der Mitmenschen, der Schmerz und Kummer - nicht zu rechtfertigen. Mit dieser Lebenserhaltung fallen einem ohnehin Pflichten zu, die eher als lästig, nervig oder meinethalben anstrengend angesehen werden, so zum Beispiel das Schauen vor dem Überqueren einer Straße, der Spiegelblick beim Einordnen, der Sicherheitsgurt, ja sogar das Abschließen der Türe und das Beheizen der Wohnung ist mit situationsgemäßem Aufwand verbunden, der, wenn möglich, umgangen wird. Ja, selbst das Essen würden wir irgendwann aufhören, wenn es uns möglich wäre. Aber der Lebenserhaltung ist das Zentrum nicht dienlich. Vielmehr dient es der Lebensverlängerung, wenn man Verpackung, Fernsehen und der hohen medizinischen Einschätzung von Vitaminen, Spurenelementen, Enzymen etc. blindlings Glauben schenkt. Wie dem auch sei ist die Lebensverlängerung doch eine weitestgehend peinliche Idee, deren Umsetzung sowohl sinnlos, als noch vielmehr traurig ist. Auch wenn man „gerne hier ist“, diese Möglichkeit soll ja bestehen, ist es mit 70, Krücken, einem toten Partner, Krampfadern, Falten und grauem Haupthaar – sofern noch vorhanden, sicher nicht mehr sonderlich ergreifend, „Ein Schloss am Wörthersee“ zu sehen- auch das Flimmern des Fernsehens verblasst mit dem trüben Auge. Daran ändert auch das Zentrum nichts.
Man sieht, das Zentrum ist fernab jeder Zentrale, sei sie denkerisch oder lebenserhaltend.

Abgesehen dieser faktischen Beobachtungen und Folgerungen ist auch jeder Glaube, das Zentrum ändere überhaupt irgendetwas, fernab jeder Zentrale. Der Gewissensbiss, der einem nach einer Saufnacht einredet, dem Körper Gutes zu tun, ist eine natürliche Reaktion, kein Schrei nach Zentren. Also wenn schon aufs Gewissen gehört werden muss, oder das Leben zwanghaft verlängert werden muss – ein masochistischer Gedankenzug – dann doch bitte nicht durch Vitaminkapseln. Meinetwegen ein wenig Sport, zumindest ein Apfel, aber doch nicht ein pseudo- gewissenhaftes Zentrum schlucken, und dann auch noch glauben „Das taugt mir jetzt, ist gesund“.

Donnerstag, 4. Mai 2006

Freiheit und Verantwortung

Spätestens seit den Existenzialisten treten die Begriffe Freiheit und Verantwortung in engem Zusammenhang auf. Der Mensch handelt frei, wenn er sich der Verantwortung, die mit einer Handlung verknüpft ist, bewusst ist, und diese im Zweifelsfall auch trägt.
Robin gelingt es im Alltagsphilosophicum diese These von umgekehrtem Standpunkt her aufzurollen. Jetz, wo i Verontwortung fia sie trogn muas, deaf i a grabschn, kommentiert er sein Verhalten, nachdem er sich die Freiheit nahm, seiner jüngeren Mitbewohnerin einen Klaps auf den Hintern zu verpassen.
Dies beweist ein mal mehr, dass auch sexuelle Freiheit Verantwortung mit sich zieht; zumindest all denen, die sich vom Kinderwunsch oder von Infektionskrankheiten nicht abschrecken lassen, sollte dieser letzte Beweis die Augen öffnen.

Dienstag, 2. Mai 2006

Der Alltag

Jaja, der Alltag, oft unterschätzt, wie ich meine, werden hier alltägliche Aussagen veröffentlicht, die tatsächlich allen Vorenthalt schlicht als Anmaßung auffassen würden.
1.) Frühstück Unterberger; anstatt sich dem Trott einer Deutschstunde zu unterziehen, durften Christina und ich einen gustiösen Gentleman bei der Einnahme seines Fruchtkuchens bewundern. Bewegt von seiner Grazie konnten wir unserer Begeisterung- förmlich: Gelächter - keine Einhalt gebieten. Christina, etwas schmunzelnd offenbarte schließlich:
"Eigentlich soid ma jo nid lochn, owa der schaud scho fost tod aus", oder, in adäquaterem Deutsch "Eigentlich sollte man ja nicht lachen, aber der sieht schon fast tot aus.

Ein wahrlich erhellender Moment, der gleichzeitig an die Schmach des Älterwerdens und die derzeitige Blüte unseres Daseins erinnerte, in diesem Sinne: Danke

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